Belastungen, Ressourcen und agile Praktiken – Ihre Einblicke in den Arbeitsalltag

Agilität ist längst nicht mehr nur ein IT-Thema. Immer mehr Unternehmen nutzen Methoden wie Sprint Planning, Stand-ups oder Retrospektiven, um schneller, flexibler und effizienter zu arbeiten. Doch wie wirken diese Praktiken wirklich auf Motivation, Belastung und Zusammenarbeit?

Daily Agile Studie schaut genauer hin

Die Daily-Agile-Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat bereits erste Zwischenergebnisse geliefert (siehe unten). Um vertiefter und nachhaltiger den eingangs aufgeführten Fragenkomplexen nachzugehen, werden weitere Studienteilnehmende gesucht. Konkret handelt es sich um eine Tagebuchstudie in der Mitarbeitende über einen Sprint hinweg dokumentieren, wie sich belastende Faktoren (z. B. Zeitdruck) und unterstützende Faktoren (z. B. soziale Unterstützung) entwickeln.

Erste Erkenntnisse aus dem bisherigen Studienverlauf:

• Stand-up-Meetings stärken soziale Unterstützung: Die täglichen kurzen Abstimmungen bieten Gelegenheit für Austausch, schnelle Entscheidungen und gegenseitige Hilfe.

• Motivation und Zufriedenheit hängen eng zusammen: Teams, die agile Praktiken als hilfreich erleben, berichten von höherem Arbeitsengagement und grösserer Zufriedenheit.

• Stress ist nicht automatisch höher: Agil zu arbeiten bedeutet nicht automatisch mehr oder weniger Belastung. Entscheidend ist, wie die Methoden erlebt werden.

Ihre Vorteile als Studienteilnehmende

• Individuelle Einblicke: Nach der Teilnahme erhalten Sie eine tagesgenaue Auswertung zu Faktoren wie Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen, sozialer Unterstützung und Erschöpfung. So erkennen Sie Entwicklungsmuster und Potenziale in Ihrem Arbeitsalltag.

Abb.1: Darstellung der persönlichen Erschöpfung während eines erfassten Sprints.

• Teamperspektive: Wenn vier oder mehr Teammitglieder teilnehmen, erstellt die FHNW eine aggregierte Teamauswertung, inklusive Zufriedenheit mit Meetings und Organisationskultur. So lassen sich gemeinsame Stärken erkennen und Handlungsbedarf ableiten.

Abb.2: Für die Grafik wurden neun Angaben zu Plannings, neun zu Retrospektiven, 13 zu Reviews und 46 zu Standups verwendet.

• Unternehmenssicht: Mehrere Teams liefern eine aggregierte Auswertung auf Organisationsebene, die gezielte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen ermöglicht.

Die bisherigen Ergebnisse sind spannend und je mehr Teams teilnehmen, desto robuster werden die Erkenntnisse. Ihre Teilnahme trägt dazu bei, agile Arbeit besser zu verstehen und die Zusammenarbeit im eigenen Umfeld gezielt zu verbessern.

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