11. Dezember 2025
«Ausbildung als echter Werttreiber»

Herzliche Gratulation zum Digital Economy Award. Wie fühlt sich das an?
Wir sind unglaublich glücklich und stolz auf unser gesamtes Team bei Bühler Group. Die Auszeichnung mit dem Digital Economy Award 2025 in ICT Education & Training ist eine Bestätigung für die Leidenschaft und den Einsatz unserer Lernenden, unserer Ausbildner:innen sowie aller Praxisbildner:innen in den Fachabteilungen. Gleichzeitig bestätigt die Auszeichnung unseren strategischen Entscheid: die beste Berufsbildung im Bereich IT aufzubauen – dynamisch, praxisnah und eng am Business ausgerichtet.
Offensichtlich stecken Sie bei Bühler viel Energie in eine urschweizerische Tugend: Die Ausbildung. Welche Rolle spielt Ausbildung für die Unternehmensstrategie?
Ausbildung ist bei uns Teil der Unternehmens-DNA bei Bühler Group und eng mit unserer Strategie verzahnt. Sie schafft die Kompetenzen, die wir für Digitalisierung, Internationalisierung und nachhaltige Innovation benötigen, und trägt damit unmittelbar zum Geschäftserfolg bei. Für uns bedeutet das, Talente zu befähigen, den Wandel in unserem Unternehmen und damit die Zukunftsfähigkeit aktiv mitzugestalten.
Welche Grundwerte prägen die ICT-Ausbildung bei Bühler, und wie spiegeln sie sich im Alltag der Lernenden wider?
Unsere ICT-Ausbildung basiert auf den TOP-Werten von Bühler (Trust, Ownership & Passion) und verbindet Innovation mit gelebter Tradition. Das zeigt sich durch eigenverantwortliche Projekte, eine offene Feedbackkultur, enge Zusammenarbeit mit dem Business und eine konsequente Ausrichtung auf Qualität. So entsteht ein Umfeld, in dem Lernende Verantwortung übernehmen, mutig Neues ausprobieren und gleichzeitig Verlässlichkeit und Professionalität entwickeln.

Team Bühler Group v.r. Denis Forster, Pascal Brühwiler, Vidor Kapy, Daniel Torre
Im Energy Center in Uzwil bildet Bühler 41 ICT-Lernende in einer hochmodernen Umgebung aus. Was macht diese Lernumgebung besonders praxisnah und innovativ?
Im Energy Center in Uzwil arbeiten Lernende an realen Schnittstellen zwischen IT und Automation und übernehmen Verantwortung in produktiven Systemen. Die hochmoderne Infrastruktur, aktuelle Tools und die unmittelbare Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen und -generationen schaffen eine authentische, interdisziplinäre Lernumgebung, die den Transfer in den Berufsalltag erleichtert und direkt ermöglicht.
In der Laudatio wurde vor allem auch Ihre Wandlungsfähigkeit unterstrichen, indem Bühler Group die Ausbildung kontinuierlich transformiert. Welche Methoden setzen Sie ein, um die Lernenden optimal auf die Arbeitswelt vorzubereiten?
Wir setzen auf agile Arbeitsweisen, Labs und lehrjahrübergreifende Projektarbeiten sowie Rotationen über verschiedene Bereiche, damit die Lernenden reale Herausforderungen erleben. Inhaltlich fokussieren wir uns auf die wesentlichen Themen, geben aber Trends und Hypes bewusst Raum, um sie kontrolliert zu testen. Ergänzend nutzen wir Blended- und Micro-Learning, Peer-Learning und Communities of Practice, um Wissen schnell zu verbreiten und zu vertiefen.
Mit Blick auf den Status quo und die Zukunft der Ausbildung bei Bühler: Welche Schritte haben Sie bereits umgesetzt und was steht als nächstes an?
Wir haben die Digitalisierung zum Fundament unserer Ausbildung gemacht, die interdisziplinäre Zusammenarbeit ausgebaut und die Verzahnung mit den Business-Einheiten konsequent gestärkt. Als Nächstes vertiefen wir unsere KI-Kompetenzen, treiben die Internationalisierung voran, erweitern die Praxisprojekte an den Schnittstellen von IT und Automation, und schärfen unsere Partnerschaften.
Für eine erfolgreiche Laufbahn sind nicht nur fachliche Kompetenzen entscheidend. Wie begleiten Sie Lernende über Business- und Methodenskills hinaus?
Unsere Unternehmenskultur ist ein zentraler Erfolgsfaktor, den man am besten vor Ort erlebt. Wir fördern Persönlichkeitsentwicklung durch Mentoring, regelmässige Reflexion und Verantwortung in Projekten. So stärken wir Neugier, Resilienz, Teamgeist und Freude am Lernen – mit einer pragmatischen „just-do-it“-Haltung, die Mut macht, Neues auszuprobieren.
Wie stellen Sie sicher, dass die Ausbildung aktuell bleibt, und auf technologische sowie gesellschaftliche Entwicklungen reagiert?
Wir orientieren uns konsequent am Business und an den Bedürfnissen unserer Kund:innen. Unsere Mitarbeitenden scouten neue Technologien und Trends intrinsisch. Gleichzeitig gibt uns die Unternehmensstrategie den richtigen Rahmen, der Stabilität schafft und Innovation gezielt fördert. Man darf für die Einschätzung der potenziellen Innovationsentwicklung nicht einfach die Vergangenheit linear in die Zukunft extrapolieren. Wir beobachten seit Jahren eine exponentielle Innovationsentwicklung. Mit einer Fehleinschätzung würden wir rasch eine Ausbildungslücke verursachen.

Alle glücklichen Gewinner:innen des Digital Economy Award 2025 auf einen Blick.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten Sie den ICT-Lernenden, um sie gezielt auf realitätsnahe Herausforderungen vorzubereiten?
Wir bieten Entwicklungswege in IT Operations, Software Engineering, Data & AI, Cybersecurity und an der OT/IT-Schnittstelle. Durch Rotationen, Zertifizierungen, internationale Einsätze und aktive Communities ermöglichen wir zielgerichtete Vertiefungen mit direktem Praxisbezug.
Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Ausbildungsstrategie?
Unser Ziel ist eine nachhaltige Talentpipeline, die Innovation beschleunigt und die Wettbewerbsfähigkeit von Bühler stärkt. Für unsere Lernenden schaffen wir individuelle Entwicklungspfade mit internationaler Perspektive und sinnstiftender Arbeit mit modernster Technologie. Wir möchten Massstäbe für eine praxisnahe, duale Ausbildung setzen.
Was können andere Unternehmen von Ihrem Ansatz lernen, um eigene Nachwuchsförderungsprogramme zu stärken?
Ausbildung entfaltet dann die grösste Wirkung, wenn sie als echter Werttreiber verstanden wird. Reale Projekte im produktiven Umfeld, interdisziplinäre Zusammenarbeit und engagierte Betreuung aus den Fachabteilungen sind dabei ebenso entscheidend wie eine „just-do-it“-Mentalität und eine gesunde Fehlerkultur. Wer Kultur bewusst vorlebt und Trends pragmatisch erprobt, befähigt junge Menschen, Verantwortung zu übernehmen und Innovation voranzutreiben.

