3. Juli 2019
Diese vier typischen Fehler beim Export können Sie vermeiden
von Sina Steininger, Switzerland Global Enterprise
Fehler 1: Konkurrenz und Aufwand unterschätzen
Häufig ergibt sich der Export aus der Gelegenheit: Man wird angesprochen auf einer Messe, eine Kunde vermittelt einen Kontakt oder der Geschäftsführer hat sogar eine private Verbindung. Es ist grossartig, wenn solche Links bereits bestehen – doch verleiten sie dazu, die Hausaufgaben eines Markteintritts nicht gründlich zu machen. Schliesslich dauert es doch oft Jahre, bis sich ein KMU erfolgreich etablieren kann. Leitfragen sollten sein:
- Verstehen Sie, wie sich Ihr Sektor im Land in den letzten fünf Jahren entwickelt hat und welche Trends für die kommenden fünf Jahre zu erwarten sind?
- Welchen rechtlichen Anforderungen muss das Produkt genügen? Gibt es Registrierungen vorzunehmen, Importsteuern zu entrichten, die das ganze Unterfangen am Ende in Frage stellen?
- Welche Preise sind für Ihr Produkt üblich, welche sonstigen Kosten ziehen Logistik und Vertrieb nach sich?
- Wer sind Ihre Konkurrenten? Wie unterscheiden sich ihre Produkte und vor allem ihre Services? Häufig haben Schweizer zwar überlegene Produkte, doch in einem entfernten Markt den notwendigen After Sales Service zu bieten, kann zu einer Herausforderung werden
- Ist Ihr Produkt bei den Kunden bereits bekannt?
Erst mit diesen Informationen können Sie einen realistischen Business Case rechnen und Aufwand und Nutzen eines Auslandsprojektes sinnvoll abwägen.
Switzerland Global Enterprise erstellt individuelle Marktstudien, um diese Fragen abzuklären.
Fehler 2: Sich an einen falschen Partner binden
Den ersten Schritt in einen neuen Markt unternehmen die allermeisten KMU mit einem lokalen Partner. Gemeinsam mit ihm können sie erste Erfahrungen sammeln, Kundenkontakte etablieren und das Business nach und nach ausbauen.
Zentral bei der Auswahl der Partner ist, dass die eigenen Interessen mit denen des Partners übereinstimmen. Er benötigt eine enge Unterstützung, um die Produkte sinnvoll an den Mann bringen zu können. Gleichzeitig muss Vertrauen und Verständnis aufgebaut werden, dass man in den USA oder auch in China anders geschäftet als in der Schweiz.
In Zusammenarbeit mit den Swiss Business Hubs und ihrem lokalen Netzwerk unterstützt Switzerland Global Enterprise bei der Suche nach Geschäftspartnern aller Art in Ihrem Zielmarkt.
Fehler 3: Zu wenig Wert legen auf persönliche Beziehungen
In vielen Ländern der Welt – sei es in China, Brasilien, den Golfstaaten oder in Osteuropa – ist es unverzichtbar für das Führungspersonal des Unternehmens mögliche Partner, Kunden und Behördenvertreter von Angesicht zu Angesicht zu treffen und gemeinsame Projekte zu besprechen – nicht nur im Sitzungszimmer, auch auf dem Golfplatz oder im Restaurant. Dies mehrmals im Jahr, über einen längeren Zeitraum hinweg.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Erschliessung eines neuen Marktes bilden daher Reisen und persönliche treffen mit potentiellen Partnern, Kunden oder auch Behördenvertretern. Switzerland Global Enterprise organisiert Ihnen ein individuelles Programm.
Fehler 4: Nicht auf Ihr Bauchgefühl hören
Wenn alle Formalitäten geklärt sind, das Potential gesichert scheint, Sie einen möglichen Partner im Auge haben – aber Sie fühlen sich nicht wohl vor Ort, Sie finden das Essen furchtbar und kommen mit der Mentalität der Menschen nicht klar? Dann überlegen Sie nochmals gut. Sie werden häufig ins Land reisen müssen, um Ihr Netzwerk aufzubauen, Sie werden viel Zeit damit verbringen, den Markt zu verstehen, um Ihr Geschäft voranzubringen. Wenn Sie sich das nicht vorstellen können, sollten Sie vielleicht einen anderen Markt erwägen.
Kostenlose Länderberatung bei Switzerland Global Enterprise
Sind Sie noch unsicher, wie Sie Ihr Exportprojekt angehen wollen und ob Sie an alles gedacht haben? Buchen Sie eine unverbindliche Länderberatung bei uns, um zu diskutieren, welche Fragen bei Ihnen noch offen sind.
Ihr Feedback ist gefragt!
Autor: Sina Steininger, Switzerland Global Enterprise
Bild: Die Grafik wurde von Urs Staudenmann für das Cover des swissICT Mitgliedermagazins 03/2018 gestaltet. Für den Blog wurde ein Ausschnitt verwendet.
Disclaimer: Dieser Beitrag erschien erstmals auf der Website von Switzerland Global Enterprise und ist unter diesem Link verfügbar. Die Veröffentlichung auf der Website von swissICT entstand im Rahmen einer Kooperation mit Switzerland Global Enterprise.