Fachgruppe ICT 50+ - Jahresbericht 2021

Was geschah vergangenes Jahr in der Fachgruppe «ICT 50+»? Was ist 2022 geplant? Lesen Sie den Artikel im Jahresbericht 2021.

 

Wir alle haben den Spruch «Gut Ding will Weile haben» wohl schon öfter gehört als uns lieb ist. Auch für das von dieser Fachgruppe entwickelte Programm «swissICT Booster 50+» trifft dies zu. Aber nun sind wir am ersten wichtigen Meilenstein angekommen und das Programm konnte offiziell gestartet und erste Erfolge bereits realisiert werden. Aber jetzt der Reihe nach, was im 2021 geschehen ist.

Als Einführung stellen wir nochmals kurz das Programm vor: Es hat zum Ziel, erfahrene ICT-Fachkräfte im Arbeitsmarkt zu behalten oder zumindest so rasch wie möglich wieder zu integrieren. Der Schwerpunkt liegt auf Personen, welche über 50 Jahre alt sind. Diverse Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die zugrundeliegende Herausforderung teilweise schon ab 45 Jahren gilt.

Rezept gegen Fachkräftemangel

Aufgrund des grossen Fachkräftemangels der letzten Jahre gibt es viele Personen, welche in der IT tätig sind, aber als «Quereinsteiger» zu bezeichnen wären, respektive welche über längere Zeit keine ICT-spezifische Weiterbildung absolviert haben. Wenn jemand mit einem solchen Hintergrund auf Stellensuche gehen muss, wird zum einen die fachliche Kompetenz hinterfragt und ab dem genannten Alter gleichzeitig die Lern- und Integrationsfähigkeit aberkannt. In den meisten Fällen völlig zu Unrecht!

Unser Konzept basiert auf dem Trainee-Programm von M&F Engineering und besteht aus einer Standortbestimmung, einer optionalen Re-skilling-Phase und einer Einsatzphase mit Coaching respektive Mentoring während den normalen Arbeitsaktivitäten. Grundsätzlich kann dieser Ansatz von allen Firmen, zur Unterstützung respektive Komplettierung von herkömmlichen Personalbetreuungs- und -Entwicklungskonzepten für Mitarbeitende, angewendet werden.

Idealerweise kann damit vermieden werden, dass aktuelle ICT-Arbeitskolleg:innen nicht mehr den steigenden Fachanforderungen genügen und ein Trennungsprozess gestartet werden muss, was ein «Lose-lose»-Ansatz darstellt: die Firma verliert Mitarbeitende, welche die internen Abläufe und Systeme kennen und die betroffenen ICT-Fachkräfte müssen sich um einen neuen Arbeitgeber bemühen.

Rückintegration in Arbeitsmarkt

Ein zweiter Anwendungsfall des «swissICT Booster 50+» ist die Rückintegration von arbeitslosen Fachkräften. Neben den oben bereits beschriebenen Phasen kommt nach dem allfälligen Re-skilling eine Onboarding-Phase hinzu, in der swissICT dabei unterstützt, neue Einsatzbetriebe zu finden, welche selbst auf der Suche nach entsprechenden ICT-Fachkräften sind. In einer bis zu sechsmonatigen Projektphase können sich die beiden Parteien kennenlernen und bei gegenseitigem Willen auch sofort in ein normales Anstellungsverhältnis wechseln, so dass beide Parteien gewinnen – ein «Win-win» Ansatz wie er im Buche steht.

Nachdem wir diesen Ansatz bereits im Jahr 2020 zusammen mit dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich zu Händen des Seco dokumentiert hatten, gab es anfangs 2021 leider zuerst einen Rückschlag: der Antrag musste überarbeitet werden. Wir möchten an dieser Stelle den involvierten Vertretern des Kantons Zürich, Edgar Spieler und Martin Karrer, ein grosses Dankeschön ausrichten, denn sie gaben nicht auf und machten einen zweiten Anlauf und erreichten damit, dass das Programm nun eine generelle Freigabe für die ganze Schweiz erhielt. Eine entsprechende Kommunikation konnte im September gemacht werden und ab Oktober wurden uns erste Kandidat:innen durch die RAVs des Kantons Zürich zugewiesen.

Finanzierung bis 2024

Bis Ende der bewilligten Finanzierung im 2024 sollten damit fast 100 ICT-Fachkräfte den Evaluationsprozess durchlaufen und hoffentlich ein grosser Teil auch in die Einsatzphase geführt werden können. Bis zur Erstellung dieses Texts konnten bereits zwei erfolgreiche Vermittlungen erfolgen, was uns natürlich sehr freut.

Die Arbeit der Fachgruppe ICT 50+ ist damit aber nicht abgeschlossen. Zum einen wollen wir neben dem initialen Berufsprofil der Applikations- respektive Software-Entwickler:in weitere Berufsprofile unterstützen. Dazu sind wir in Gesprächen mit weiteren Partnern, die die Leistungen der M&F Engineering komplementieren. Zum anderen wollen wir nun rasch das Programm auf weitere Kantone ausweiten, damit Arbeitnehmer und Arbeitgeber der ganzen Schweiz davon profitieren können. Wir freuen uns daher über Kontaktaufnahmen sowohl von möglichen Einsatzbetrieben, den Zuständigen in weiteren Kantonen wie auch von betroffenen ICT-Fachkräften.

Mitglieder

Christoph Hilber

Fachgruppe ICT 50+

Konrad Rietmann

Dozent Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Fachgruppe ICT 50+

Reto Handschin

Swiss Life AG
Fachgruppe ICT 50+

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