Was wir tun

Die swissICT Arbeitsgruppe Honorare führt jährlich eine Erhebung von Honoraren durch. In erster Linie geht es um Honorare im ICT-Umfeld, teilweise auch um Bereiche, die Überschneidungen mit Informatik aufweisen wie z.B. Management-Beratung, Einkauf oder Marketing. In den ersten Jahren konzentrierten wir uns auf ICT-Personalverleih-Honorare in Anwenderunternehmen und Verwaltungen und wiederholten diese Erhebung später im Zweijahres-Rhythmus (2017 bis 2020, 2022, 2024). 2021 wurden erstmals Honorare von Marketing-Agenturen und 2023 erstmals ICT- und Non-ICT-Beratungshonorare erfasst.

Wie unterscheiden sich Personalverleih- und Beratungshonorare? Beim ICT-Personalverleih stellt ein Unternehmen (Auftragnehmer) Informatik-Personal zur Verfügung, wobei die Weisungsbefugnisse beim Auftraggeber liegen. Beratungshonorare umfassen die Stundensätze für Dienstleistungsaufträge an Informatik- oder Beratungsunternehmen, wobei die Weisungsbefugnisse über die ausführenden Personen beim Auftragnehmer liegen.

Rückblick

An der letztjährigen Erhebung von ICT- und Non-ICT-Beratungshonoraren haben 11 ICT-Anwender aus unterschiedlichen Branchen teilgenommen. Diese waren die folgenden: Finanzdienstleistung, Versicherung, Handel, Transport & Logistik, Gesundheitswesen sowie Verwaltung. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 30. Juni 2023 konnten die Daten von 2’390 Aufträgen an Informatik-Firmen und Beratungsunternehmen analysiert werden. Zusätzlich zu ICT-Honoraren wurden Stundensätze in Management-Beratung, HR & Coaching sowie übrige Non-ICT-Beratung erhoben.

Rund zwei Drittel der ICT-Beratungshonorare liegen zwischen CHF 100 bis 200. Je nach ICT-Beruf und Kompetenzstufe sind die höchsten Mediane 2.5-mal so hoch wie die niedrigsten. Die ICT-Beratungshonorare sind etwa 1.5 so hoch wie die ICT-Personalverleih-Honorare. Die Honorare der Non-ICT-Management-Beratung sind am höchsten und streuen am stärksten. Die Non-ICT-Beratungshonorare liegen im mittleren Bereich, wobei etwa die Hälfte der Nennungen zwischen CHF 200 bis 300 liegen.

Da viele Unternehmen zur Umsetzung von Projekten in die agile Projektwelt gewechselt haben, steht nicht mehr die einzelne Fachressource im Vordergrund, sondern die Wertschöpfung, welche ein Team in einem rasant wachsenden Marktumfeld erbringen kann. Damit nahm auch das Bedürfnis nach Informationen über ganzheitliche Beratungsdienstleistungen im ICT- und Non-ICT-Umfeld seit Beginn der Honorar-Erhebungen kontinuierlich zu.

Ausblick

Zusätzlich zur Weiterführung und Entwicklung der Benchmarks zu ICT-Personalverleih- und Beratungshonoraren wurden Ideen zu möglichen weiteren Benchmarks angedacht, welche den Einkauf einzelner Unternehmen interessiert. Innerhalb der Informatik z.B. Lizenzkosten für Software und SaaS-Lösungen, aber auch zu informatiknahen Dienstleistungen in den Bereichen Telekommunikation oder Elektroinstallation. Daher prüft swissICT, wie die aktuellen drei Benchmarks im Jahr 2025 zusammengeführt und erweiterbar gestaltet werden könnten.

Auch im Einkauf werden vermehrt Hilfsmittel der künstlichen Intelligenz eingesetzt. Die Arbeitsgruppe plant deshalb im Herbst 2024 ein Treffen in Bern zum Erfahrungsaustausch mit einem geeigneten Referenten zum Thema.

Christian Müller, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Honorare