18. Juni 2025
KI-Agents in der Arbeitswelt

«secure intelligent agentic work» ist ein Konzept, das die Integration von sicheren, intelligenten Agent:innen in den Arbeitsalltag beschreibt. Diese Agent:innen – identifizieren wir diese als eine Form von «cybernetische agentische Teamkolleg:innen» – unterstützen Mitarbeitende dabei, ihre Aufgaben effizienter und produktiver zu erledigen, indem sie Routineaufgaben automatisieren, komplexe Probleme lösen und letztlich auch bessere Entscheidungsgrundlagen generieren.
Der «heilige Gral» scheint nun das Finden und Nutzen von aufs eigene Business passenden und gewinnbringenden Use Cases zu sein, verbunden mit einem effektiven, essenziell wichtigen Plan, was die Belegschaft mit der vermeintlich gewonnenen Zeit weiteres Sinnvolles erreichen kann – sei es für sich selbst, das Team oder die ganze Organisation. Dabei stehen nebst allen «Hypes der Technologien und KI-Tools» vor allem auch Fragen in der Organisationsentwicklung im Vordergrund, wie die durch KI gewonnenen Freiräume genutzt werden können, um Produktivität und Innovationskraft, letztlich den relevanten Business Impact weiter zu steigern. Unternehmen müssen daher nicht nur in technologische Lösungen investieren, sondern auch in die Entwicklung neuer Strategien (z.B. in Form einer «Digital-DNA-Strategie und «Digital-DNA-Codex») und Schulungsprogramme, um sicherzustellen, dass die Mitarbeitende in der technischen und organisatorischen Lage sind, diese neuen Möglichkeiten effektiv zu nutzen.
Intelligenz auf Abruf: Eine neue Blaupause für Unternehmen
Wir befinden uns in einer neuen Realität, in der KI in der Lage ist, Probleme auf bemerkenswerte Weise zu lösen. Diese Intelligenz auf Abruf wird die Geschäftsregeln neu schreiben und das Wissen um Arbeit transformieren. Unternehmen müssen sich auf eine Zukunft vorbereiten, in der KI-Agent:innen zunehmend fähiger werden und von Menschen genutzt werden müssen, um Geschäftsprozesse effizienter oder gar neu zu gestalten.
Die Reise zur «Frontier Firm» – neues Mindset, Rollen und Fähigkeiten
Die Transformation hin zu einer «Frontier Firm», also eine Art Pionier:in der neuen KI-getriebenen Arbeitswelt, erfolgt in drei Phasen:
Phase 1: Mensch mit Assistent:in
Jede:r Mitarbeitende hat unterschiedliche KI-Assistent:innen, die helfen, die Arbeit besser und schneller zu erledigen. Das wird begleitet und trainiert mit «upskilling» Kampagnen in den Organisationen.
Phase 2: Mensch-Agent:innen-Teams
Agent:innen treten als digitale Kolleg:innen in Teams ein und übernehmen spezifische Aufgaben unter menschlicher Anleitung. Aber auch unter kritischer Aufsicht bzw. auch «on behalf of a human».
Phase 3: mensch-geführte, KI-betriebene Organisationen
Menschen setzen die Richtung und Agent:innen führen zu Beginn unkritischere Geschäftsprozesse und Workflows aus, wobei sie bei Bedarf Rücksprache halten und stets mit «gesundem Menschenverstand» und kritischem Denken an einer kontextbasierten, kurzen Leine geführt werden.
Diese Entwicklung erfordert eine neue Denkweise (mindset) und Schulungen, um die Zusammenarbeit mit KI (toolset) zu optimieren. Unternehmen müssen in die Schulung (skillset) ihrer Mitarbeitenden investieren, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, mit KI zu arbeiten und diese zu nutzen.
Die Frontier Firm: Ein neues Organisationsmodell
«Frontier Firm» zeichnen sich durch die Nutzung von Intelligenz auf Abruf und hybriden Teams aus Menschen und Agent:innen aus. Diese Unternehmen skalieren schnell, arbeiten agil und generieren schneller Wert. Innerhalb der nächsten 2–5 Jahre wird erwartet, dass Organisationen zunehmend auf dem Weg zur «Frontier Firm» sind.
Die Rolle von KI in der Arbeitswelt
Laut dem Bericht sehen 82% der Führungskräfte das Jahr 2025 als entscheidend, um zentrale Aspekte der Strategie und des Betriebs neu zu überdenken. 81% erwarten, dass Agent:innen in den nächsten 12–18 Monaten moderat oder umfangreich in die Digital-DNA-Strategie ihres Unternehmens integriert werden.
Die Auswirkungen auf die Belegschaft – «Life Long Learning» mit Rendite-Garantie
Die Einführung von KI-Agent:innen wird die Arbeitsweise grundlegend verändern. Mitarbeitende werden zu Agent-Leader:innen, die Agent:innen leiten und deren Fähigkeiten nutzen, um ihre eigene Produktivität und Innovationskraft zu steigern. Dies erfordert eine neue Denkweise und Schulungen, um die Zusammenarbeit mit KI zu optimieren.
Neue und auch bestehende Teammitglieder werden zudem auch vermehrt durch vortrainierte KI-Agent:innen «onboarded» und trainiert, und zwar mit dem zunehmend erschlossenen Datenschatz des Unternehmens.
Durch die Integration von KI in den Arbeitsalltag können möglichst viele menschliche Kapazitäten in vielerlei Hinsicht freigeschaufelt werden. Routineaufgaben und administrative Tätigkeiten, die bislang viel Zeit und Energie in Anspruch nahmen, werden durch intelligente Agent:innen automatisiert und übernommen. Dies schafft Raum für mehr kreative, strategische und wertschöpfende Aktivitäten; Mitarbeitende können ihre Talente und Fähigkeiten besser nutzen. Indem KI diese einfachen, aber zeitraubenden Aufgaben abnimmt, ermöglicht sie den Menschen, ihre intellektuellen und emotionalen Kapazitäten mit weniger Ablenkungen voll auszuschöpfen. Einzahlen in das Konto der Weiterbildung und lebenslanges Lernen (life long learning) sind wertvolle Investitionen in die Zukunft. Mit den schnellen technologischen Veränderungen und der zunehmenden Integration von künstlicher Intelligenz in den Arbeitsalltag wird lebenslanges Lernen zur «entscheidenden» Währung und persönlichen «Aktie» mit «Rendite-Garantie». Mitarbeitende müssen die Fähigkeiten und das Wissen kontinuierlich erweitern und seitens Organisation bei diesem Prozess unterstützt sowie befähigt werden, um mit den Entwicklungen Schritt zu halten und in der digitalen Welt erfolgreich zu bleiben.
Bleibende Herausforderungen: Cybersecurity, Datenschutz und Datensicherheit
Während KI enorme Vorteile bietet, bringt sie auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Cybersecurity, Datenschutz und Datensicherheit sind zentrale Anliegen, die Unternehmen adressieren müssen. Die Integration von KI-Systemen erhöht die Angriffsfläche für Cyberangriffe und der Schutz sensibler Daten wird komplexer. Unternehmen müssen robuste Sicherheitsmassnahmen implementieren und kontinuierlich überwachen, um Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren bzw. um Compliance-Richtlinien einzuhalten.
Souveränität und Vertrauen in die KI
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Souveränität und das Vertrauen in die KI. Unternehmen und ihre Mitarbeitenden müssen sicherstellen, dass KI-Systeme transparent und nachvollziehbar sind. Es ist entscheidend, dass die Entscheidungen von KI-Agent:innen überprüfbar sind und dass Menschen die Kontrolle über kritische Prozesse behalten. Vertrauen in die KI kann nur durch Transparenz, ethische Richtlinien und kontinuierliche Überprüfung der KI-Entscheidungen aufgebaut werden.
Ethische Überlegungen zur KI
Die Ethik der KI ist ein weiteres zentrales Thema. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-Systeme fair und unvoreingenommen sind. Dies erfordert die Implementierung von Mechanismen zur Erkennung und Korrektur von Verzerrungen in den Algorithmen. Darüber hinaus müssen ethische Richtlinien entwickelt und befolgt werden, um sicherzustellen, dass KI-Systeme im Einklang mit den gesellschaftlichen Werten und Normen stehen.
Man sollte auch darauf achten, die KI aus ethischer Perspektive nicht zu stark vermenschlichen. Eine zu starke Bindung, gar «blindes» Vertrauen und Höflichkeiten wie «Danke» können das Vertrauen übermässig steigern und negative Auswirkungen auf die persönliche Souveränität im digitalen Raum haben.
Schlussfolgerung
Das Jahr 2025 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die sogenannte «Frontier Firm» geboren wurde. Unternehmen, die sich jetzt auf die Integration von KI vorbereiten und ihre Belegschaft entsprechend schulen, werden die Führung übernehmen. Die Frage ist nicht, ob KI die Arbeit verändern wird, sondern wie schnell wir bereit sind, uns mit ihr zu bewegen.