17. April 2024

KI – die menschlische Dimension der Technologie

Wenn künstliche Intelligenz (KI) zunehmend die Arbeitswelt und unsere Lebensweise prägt, steht die Frage im Raum, welche Kompetenzen wir benötigen, um nicht nur Schritt zu halten, sondern auch diese Technologien sinnvoll und verantwortungsbewusst zu nutzen. Der Artikel der Fachgruppe Digital Competency beleuchtet, wie wir in einer von KI geprägten Welt unsere Fähigkeiten schärfen und weiterentwickeln können, um die Chancen, die sich durch diese revolutionären Technologien ergeben, optimal zu nutzen.

Die Rolle von Large Language Models (LLMs) und anderen fortschrittlichen KI- Systemen in unserem täglichen Leben und in der Arbeitswelt verändert sich rasant. Diese Entwicklung erfordert von uns ein Umdenken darüber, welche Kompetenzen in der Zukunft gefragt sein werden. Kritische Denkfähigkeit, Problemlösungskompetenz, emotionale Intelligenz und Anpassungsfähigkeit sind Fähigkeiten, die in einer von KI geprägten Welt immer wichtiger werden. In einer Umgebung, in der Maschinen viele kognitive Aufgaben übernehmen können, wird der Wert menschlicher Einzigartigkeit und Kreativität umso bedeutender. Interdisziplinäres Wissen, das Verständnis für ethische Grundsätze im Umgang mit KI sowie die Fähigkeit, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen und zu gestalten, sind essenzielle Kompetenzen, die nicht nur erhalten, sondern weiterentwickelt werden müssen.

Die Kreativität sitzt vor der Kiste …

Künstliche Intelligenz bietet unermessliche Möglichkeiten, jedoch liegt es an uns, diese Potenziale kreativ und sinnvoll zu nutzen. Die wahre Innovation entsteht nicht innerhalb der digitalen Box, sondern in den Köpfen der Menschen, die mit diesen Werkzeugen arbeiten. Es geht darum, die Grenzen dessen, was möglich ist, zu erweitern, indem wir kreative Lösungen für komplexe Probleme entwickeln, die KI als Werkzeug nutzen, ohne dabei die menschliche Dimension zu vernachlässigen.

Um diese kreative Synergie zu fördern, ist es entscheidend, dass Fachkräfte lernen, wie sie KI-Systeme effektiv einsetzen können, um ihre eigenen Fähigkeiten zu ergänzen und zu erweitern. Dies erfordert ein tiefes Verständnis darüber, wie KI arbeitet, verbunden mit der Fähigkeit, über den Tellerrand hinaus zu denken und KI als Partner im kreativen Prozess zu sehen.

Laufend weiterbilden

Die Dynamik der technologischen Entwicklung macht eine kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich. Die Einführung von Micro-Credentials ermöglicht es Fachkräften, sich gezielt neue Fähigkeiten anzueignen, die direkt auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der digitalen Transformation zugeschnitten sind. Diese kurzen, spezialisierten Lernangebote sind ideal, um sich schnell an die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen.

Neben der individuellen Weiterbildung ist der Austausch in Communities von grosser Bedeutung. Durch den Dialog und die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten können Erfahrungen geteilt, neue Ideen entwickelt und gemeinsame Projekte realisiert werden. Darüber hinaus sind weitere Massnahmen erforderlich, um ein lebenslanges Lernen zu fördern. Dazu gehören der Zugang zu qualitativ hochwertigen Lernressourcen, die Anpassung von Bildungscurricula an die Anforderungen des digitalen Zeitalters und die Schaffung von Anreizen für die kontinuierliche berufliche Entwicklung.

Fazit

Die Integration von KI in unsere Gesellschaft und Arbeitswelt stellt uns vor neue Herausforderungen, bietet aber auch ungeahnte Möglichkeiten. Um diese Chancen zu nutzen, ist es entscheidend, dass wir die richtigen Kompetenzen entwickeln und fördern. Dies erfordert eine Besinnung auf unsere menschlichen Fähigkeiten, eine kreative Auseinandersetzung mit dem Potenzial der KI und die Bereitschaft, uns kontinuierlich weiterzubilden. In einer von KI geprägten Welt sind es diese Kompetenzen, die den Unterschied ausmachen und sicherstellen, dass wir nicht nur Schritt halten, sondern die Richtung vorgeben können.

 

Unsere 5 Tipps für Ihre KI-Kompetenzen im 2024

Hier sind fünf praktische Tipps, wie Sie Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich KI im Jahr 2024 weiterentwickeln können:

  1. Nehmen Sie an Online-Kursen teil: Es gibt zahlreiche Online-Plattformen, die Kurse zu verschiedenen Aspekten der Künstlichen Intelligenz anbieten. Von Grundlagen der KI bis hin zu fortgeschrittenen Themen wie maschinelles Lernen, Deep Learning und neuronale Netze – das Lernen im eigenen Tempo ermöglicht es Ihnen, ein solides Verständnis für die Materie aufzubauen.
  2. Setzen Sie auf interdisziplinäres Lernen: KI ist nicht nur ein technisches Feld; es umfasst auch ethische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Bilden Sie sich in Bereichen wie KI-Ethik, Datenschutz und die Auswirkungen der KI auf die Gesellschaft weiter. Dies wird Ihnen helfen, ein umfassenderes Verständnis für KI zu entwickeln und sie verantwortungsvoll einzusetzen.
  3. Sammeln Sie praktische Erfahrung durch Projekte: Theoretisches Wissen ist wichtig, aber praktische Erfahrung ist unerlässlich. Beteiligen Sie sich an KI-Projekten, Hackathons oder Wettbewerben. Solche Aktivitäten ermöglichen es Ihnen, das Gelernte anzuwenden, Problemlösungskompetenzen zu entwickeln und mit Gleichgesinnten zu netzwerken.
  4. Erwerbe Micro-Credentials: Micro-Credentials sind eine hervorragende Möglichkeit, spezialisierte Kenntnisse in bestimmten KI-Bereichen zu erwerben und nachzuweisen. Sie können Ihnen helfen, Ihre Expertise in einem überschaubaren Rahmen zu erweitern und Ihre Employability in einem sich schnell entwickelnden Feld zu steigern.
  5. In KI-Communities engagieren: Schliessen Sie sich Online-Foren, Meetups oder swissICT Fachgruppen an, die sich mit KI befassen. Der Austausch mit Gleichgesinnten und Experten kann Ihnen neue Perspektiven eröffnen, Feedback zu Ihren Projekten liefern und Sie über die neuesten Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Networking ist in diesem schnelllebigen Feld unerlässlich und kann auch zu interessanten beruflichen Möglichkeiten führen.

Die Autoren

Der Artikel ist von Dr. Daniel Stoller-Schai in Zusammenarbeit mit Jürg Hofer und Roger Hubmann verfasst worden. Alle drei Autoren sind Mitglieder der Fachgruppe Digital Competency. Die Fachgruppe ist Ansprechpartner für die Kompetenzmodelle «DigiComp» der EU, «AI Comp» und weitere. Sie organisiert Events und Workshops zum Thema Digital Competency.

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