5. November 2019

200 Punkte, die zur Informatikerin qualifizieren

Wir haben zwei gegensätzliche Musterkarrieren verglichen und zeigen auf, wie Informatiker die magische Grenze überschreiten.

von Stephan Schmid, Geschäftsleiter der 3L Informatik AG

Um das neue SI-Professionals-Zertifikat zu erlangen, welches jemanden als Informatiker respektive Informatikerin qualifiziert, müssen Kandidatinnen und Kandidaten insgesamt 200 Punkte erreichen. Diese setzen sich zusammen aus einer CV-Analyse, einem Multiple-Choice-Test zu Fachfragen sowie einem allgemeinen Intelligenztest.

Die heutige klassische Ausbildung von Informatikern unterscheidet sich teilweise essentiell von den Erfahrungen, welche ICT-Fachleute haben, die vor 30 Jahren in die Branche eingestiegen sind. Wie können sich angesichts dieser unterschiedlichen Ausgangslage diese 200 Punkte zusammensetzen? Und hat ein 50 Jahre alter ehemaliger Quereinsteiger überhaupt die Chance, das Zertifikat zu erlangen?

Der Mathematiker, der ITler wurde

Letztere Frage kann man mit Ja beantworten. Betrachtet man nämlich eine beispielhafte Karriere mit Matura und Mathematikstudium im weiteren Verlauf, entwickelt ein Applikationsentwickler und späterer Datenbankspezialist seinen Score kontinuierlich weiter, bis er nach 25 Jahren den Schwellenwert überschreitet. Ein aktuell absolvierter CAS hebt das Punktekonto an und unterstützt eine kontinuierliche Entwicklung für die kommenden 5 Jahre. Will er weiter über der Schwelle bleiben, muss er auch laufend in die Weiterbildung investieren.

Die heutige Beispielkarriere

Eine «junge» Karriere in der ICT-Branche hingegen wird aktuell ganz wesentlich von einer umfassenden und themengerichteten Ausbildung bestimmt. Bachelor- und Masterstudium in Informatik mit anschliessendem Berufsstart als Software-Ingenieur bauen ein solides Punktekonto auf. Mit abgeschlossenem Masterstudium ist es zum Beispiel möglich, diese 200 Punkte zu erreichen. Mit Investitionen in die kontinuierliche Weiterbildung kann die Fachperson regelmässige Wissensupdates in ihre Erfahrungskurve einbringen und damit ihren Score dauerhaft über dem Schwellenwert halten.

Mit lebenslangem Lernen die 200 Punkte sichern

Die Förderung von lebenslangem Lernen ist die Kernzielsetzung der SI-Professional-Initiative, da nach unserer Überzeugung eine Informatikerkarriere heute und in Zukunft nur dann erfolgreich sein kann, wenn es selbstverständlich ist, mindestens 10 Prozent seiner jährlichen Arbeitszeit in Weiterbildung zu investieren. Dabei spielt es keine wesentliche Rolle, ob dies in dosierten regelmässigen Schüben beispielsweise in Form eines an einer Fachhochschule absolvierten DAS oder MAS geschieht oder durch umfassende Hersteller- beziehungsweise Produkt- oder Technologiezertifizierungen inklusive der zugehörigen Kurse und Prüfungen.

Mit einer solchen Vorgehensweise inklusive der dazu nötigen weitsichtigen Planung bestehen allerbeste Chancen, den Score dauerhaft auf dem nötigen Niveau zu halten und die alle drei Jahre erforderliche Rezertifizierung mühelos zu passieren.

Weshalb braucht es das Zertifikat?

Neue Technologien, Werkzeuge und Methoden – der stete Wandel und die fast schon rasende technologische Entwick-lung bestimmen die ICT-Branche in immer grösserem Masse. Mit dieser Entwicklung haben sich auch die Anforderungen an Informatik-Professionals in den vergangenen 10 bis 15 Jahren wesentlich gewandelt. Nichtsdestotrotz sind methodische Kompetenz und fachliche Erfahrung im ICT- wie auch Branchen-Fokus wichtige Zutaten für den aktuellen Erfolg.

Um diesen grossen Fundus an Erfahrungen, die ein Informatiker im Laufe seiner Karriere gesammelt hat, transparent zu machen, wurde das SI-Professional-Zertifikat entwickelt.

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