8. Mai 2020

An der Krise wachsen: Lehren für die Zukunft

Während der Corona-Krise mussten Unternehmen umdenken und sich neu organisieren. Die entstandene Situation führt nun zu wertvollen Erkenntnissen und Chancen für die Zeit nach der Krise.

von Alina Besmer, NetPlans Schweiz

Das swissICT Mitglied NetPlans Schweiz hat mehrere Entscheidungsträger in Schweizer Unternehmen befragt, um herauszufinden, welche Herausforderungen der Coronakrise sie bewältigen mussten – und welche Erkenntnisse sie für die Zukunft mitnehmen.

Zeitgemässe IT-Lösungen lohnen sich

Unternehmen, die sich bereits vor Covid-19 um eine moderne und gut vernetzte IT-Infrastruktur bemüht haben, waren in der Lage, flexibler auf die Krise reagieren. Sichere Server-Landschaften und Firewalls sowie bereits integrierte Homeoffice-Lösungen erleichterten die Umstellung in einen Arbeitsalltag ganz im Sinne des «Social Distancing».

Auf der anderen Seite entschieden sich einige Unternehmen für einen Investitionsstopp. Davon sind unter anderem auch Digitalisierungsprojekte betroffen. Die Angst vor zu hohen Investitionen war grösser als die potenziellen Kosteneinsparungen, die mit einer nachhaltigen und modernen IT-Infrastruktur kommen.

Das Homeoffice hat sich bewährt

Die Umstellung auf Homeoffice war bei einigen Unternehmen schwerfällig. Viele Mitarbeiter hatten zu Hause keine ausreichende IT-Infrastruktur. Passende Geräte mussten folglich nach Hause geschickt oder an Service-Points abgeholt werden, Internetanschlüsse erweitert oder gar initial eingerichtet werden.

Andererseits haben alle befragten Unternehmen sich positiv über die Arbeitsmoral und -leistungen der Mitarbeitenden geäussert. Flexibilität und Vertständnis spornten Mitarbeitende zu vollem Einsatz an.

Inzwischen haben Schweizer Unternehmen eine gut funktionierende Homeoffice-Struktur in Betrieb. Darum stellt man vereinzelt bereits künftige Geschäftsreisen infrage: Braucht es noch lange und mühsame Reisen oder reicht in Zukunft ein digitales Meeting?

Kreativität und Phantasie für den Erfolg

Die Coronakrise hat vielen Unternehmen zudem gezeigt, dass man in der Entscheidungsfindung offener sein sollte. Improvisieren und auch schnelle Entscheidungen zu treffen war immens wichtig, um in kurzer Zeit eine gute Lösung für die entstandene Situaton finden zu können.

Hierbei ist auch Kreativität gefragt: Bei einem befragten Autohändler hat man sich beispielsweise anstelle der physischen Verkaufsberatung für eine digitale Lösung entschieden. Mit einer Spezialbrille präsentierte der Verkäufer Interessierten das Auto anhand einer Live-Demo. So konnten potenzielle Kunden auch von zu Hause aus sich ein gutes Bild über das gewünschte Fahrzeug machen.

Fokus auf Mensch und Digitalisierung

Spätestens seit der Corona-Krise haben sich alle befragten Unternehmen stärker mit der Digitalisierung auseinandergesetzt. Was man bisher als schleichenden Prozess betrachtet hatte, ist in den vergangenen Wochen rasch vorangetrieben worden. Den Kundenkontakt der Zukunft stellen sich die meisten digital vor.

Auch haben viele Unternehmen die digitalen Kommunikationskanäle entdeckt – Chatten, Videokonferenzen, Filesharing. Man möchte flexibler und auch direkter über den digitalen Weg zusammenarbeiten können. Diese durchaus herausfordernde Zeit hat uns gelehrt, wieder mehr Verständnis für das Gegenüber aufzubringen und den Menschen hinter dem Bildschirm zu sehen.

Der nächsten Krise zuvorkommen

Die Corona-Krise hat Unternehmen gezeigt, dass Vorbereitung und Weitsicht für den wirtschaftlichen Erfolg essenziell sind. Für die Zukunft soll deshalb die interne IT-Infrastruktur ausgebaut und neue Technologien eingeführt werden. Während einer Krise ist es deutlich schwieriger, die Digitalisierung und Automatisierung voranzutreiben.

Auch konzentriert man sich darauf, einen Business Continuity Plan zu konzipieren. Im Falle einer nächsten Krise soll die ganze Belegschaft wissen, was die nächsten Schritte sind. Interne Prozesse und Aufgabenstellungen müssen sauber delegiert sein. Zu guter Letzt wollen Unternehmen auch den Menschen stärker ins Zentrum stellen: Mit aktiver Förderung von Resilienz, Mindfullness und Vertrauen im Betrieb, ist man für die nächste Ausnahmesituation besser gewappnet.

Zur Umfrage

NetPlans Schweiz hat insgesamt 10 Unternehmen verschiedener Branchen befragt, darunter die Automobilindustrie, Manufacturing, Retail, Pharma, Technologie oder Online Marketing. Dabei waren bewusst alle Firmengrössen vertreten – von den kleinen Startups bis zum Grossunternehmen. Die Befragten waren Entscheidungsträger auf Management-Stufe aus den Bereichen ICT und Digital Transformation.

Die Befragung fand in den KWs 16 und 17 statt, als die bevorstehenden Lockerungsmassnahmen sich konkret abgezeichnet haben. Die Interviews wurden entweder per Videokonferenz oder telefonisch durchgeführt.

Autorin: Alina Besmer, Sales & Marketing NetPlans Schweiz AG

Foto: Unsplash.com

Disclaimer: NetPlans Schweiz ist ein swissICT Firmen-Mitglied. Firmen-Mitgliedern steht unser Blog offen für Themen-Inputs und Fachartikel. Die Beiträge müssen journalistischen Anforderungen genügen und dürfen nicht werblich sein. Sie möchten auch einen Beitrag publizieren? Für Fragen dazu benutzen Sie gerne dieses Kontaktformular.

Mit Ihrem Besuch auf unserer Website stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung und der Verwendung von Cookies zu. Dies erlaubt uns unsere Services weiter für Sie zu verbessern. Datenschutzerklärung

OK