7. November 2025
Zwei Generationen, ein Verband: Giovanni und Oana im Austausch

Giovanni & Oana, schön, dass ihr beim Generationengespräch dabei seid. Ihr engagiert euch beide in Fach- und Arbeitsgruppen bei swissICT. Wie sieht euer Engagement konkret aus?
Giovanni: Ich leite die Arbeitsgruppe Berufe* der ICT. Prioritäres Ziel ist die Weiterentwicklung und Pflege der Berufsbilder in der IT. An unseren regelmässigen Arbeitsgruppensitzungen und Workshops wirke ich als Moderator und führe die Diskussionen in Richtung Konsens.
Oana: Seit Frühling 2025 bin ich bei der Fachgruppe Future Experts dabei. Aktuell arbeiten wir daran, den Fokus und die Themen der Gruppe zu definieren. Und als einziges weibliches Mitglied in der Fachgruppe engagiere ich mich auch dafür, mehr Frauen in der IT zu mobilisieren.
«Über mein Engagement
bei swissICT habe
ich die Möglichkeit,
die hiesige IT-Welt mitzugestalten.»
Giovanni Groppo
Was motiviert euch, so aktiv im Verband mitzuwirken?
Oana: Über die Fachgruppe habe ich eine tolle Plattform, um mich selbst zu vernetzen, junge IT-Talente zu begleiten und meine Erfahrungen weiterzugeben. Mich motivieren vor allem die engagierten Menschen, die ihr Wissen teilen, gemeinsam Ideen entwickeln und etwas bewegen. Den Austausch über Generationen und Themen hinweg finde ich äusserst wertvoll. Wir können so viel voneinander lernen, wenn Erfahrungen und neue Perspektiven aufeinandertreffen.
Giovanni: Ich stimme Oana zu. Auch für mich ist der rege Gedanken- und Ideenaustausch sehr bereichernd. Die Kolleg:innen stammen aus unterschiedlichen Branchen, was meinen Blickwinkel auf die Informatik deutlich erweitert hat. Über mein Engagement habe ich die Möglichkeit, die hiesige IT-Welt mitzugestalten; sei es durch die Strukturierung von Berufs- und Rollenbeschreibungen oder durch meinen Beitrag zu mehr Transparenz in der IT-Salärlandschaft.
Die IT-Welt verändert sich rasant. Wie bleibt ihr auf dem Laufenden?
Giovanni: Nebenamtlich unterrichte ich als Dozent an verschiedenen Fachhochschulen und höheren Fachschulen. Durch das Unterrichten und Betreuen von Bachelorarbeiten bleibe ich am Puls der Entwicklungen im IT-Umfeld.
Oana: Ich bleibe neugierig und gehe offen mit Veränderungen und der agilen Arbeitsweise um. Zudem halte ich mich durch Weiterbildung, Austausch mit Kolleg:innen und Ausprobieren neuer Technologien fit, lerne dazu und entwickle mich so kontinuierlich weiter.
Giovanni, was können jüngere Fachpersonen von gestandenen ICT-Profis lernen?
Giovanni: Gestandene IT-Profis können jüngeren Generationen einen holistischen Blickwinkel vermitteln und zum Beispiel auch soziale oder wirtschaftliche Aspekte einbeziehen. Andererseits können jüngere Fachpersonen die erfahreneren Kolleg:innen mit ihrer Begeisterung, ihrem Mut und ihrer Risikobereitschaft anstecken – das bricht verkrustete Strukturen auf.
Und wie siehst du das, Oana? Wie bereichern sich die beiden Generationen gegenseitig?
Oana: Jüngere Fachpersonen profitieren natürlich von der Erfahrung der Älteren. Gleichzeitig bringen wir frische Ideen und aktuelles Technologiewissen ein, wodurch wir wieder etwas zurückgeben: Win-Win.
Was ist swissICT für euch?
Giovanni: Ich schätze die unkomplizierte und ungezwungene Art, wie zwischen Geschäftsstelle, Arbeits- und Fachgruppen operiert wird. Die Geschäftsstelle hat immer ein offenes Ohr und geht auf Anliegen aus den Fach- und Arbeitsgruppen kompetent und zügig ein.
Oana: Besonders schätze ich die kollegiale Atmosphäre und den grossen, diversen Erfahrungsschatz. Man fühlt sich willkommen und merkt, dass alle gern ihr Wissen teilen und voneinander lernen. swissICT ist sehr lebendig.
Oana, dein Schlusswort?
Oana: Bei den Future Experts geht es für mich nicht nur darum, IT-Wissen zu teilen, sondern auch darum, ein Netzwerk aufzubauen und dass wir uns als junge Talente gegenseitig unterstützen. Und wie bereits gesagt, wäre es toll, wenn wir noch mehr Frauen für die Future Experts motivieren können – meldet euch!
Und du, Giovanni?
Giovanni: «Steter Tropfen höhlt den Stein» und «Geduld bringt Rosen». Insbesondere in meinen jungen Jahren hatte ich oft den Eindruck, dass IT-Vorhaben zu zaghaft vorangingen. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass auch eine langsamere Gangart zum Ziel führt und davor schützt, auf kurzlebige Trends aufzuspringen. An dieser Stelle möchte ich meinen aktuellen und ehemaligen Kolleg:innen meinen Dank für die schönen Momente aussprechen, die wir gemeinsam erleben durften.
(*Renaming: Berufe der ICT wird zu Rollen der ICT – auch hier gehen wir mit der Zeit.)