25. Januar 2023

ITDR macht effizientes Konfliktmanagement möglich

Digitalisierung bedeutet, dass komplexe technische Projekte abgewickelt werden, die nur im erfolgreichen Zusammenspiel von Fachpersonen umgesetzt werden können. Kommt es zu Missverständnissen, kann schnelles Konfliktmanagement viel Zeit und Geld sparen.

IT-Projekte – Ausschreibungs- und Planungsphase

IT-Projekte sind anspruchsvoll und gehen mit zahlreichen Herausforderungen einher: Rigorose Budgetvorgaben, Lieferschwierigkeiten, Personalmangel und Zeitdruck sind nur ein paar der immer wieder auftretenden Probleme, die zu bewältigen sind.

Um diese Herausforderungen besser meistern zu können, empfiehlt es sich, vor Projektstart zusätzliche Instrumente zu implementieren. Ein Anhang mit einem Prozess für die Eskalation im Bedarfsfall kann zwar helfen, Probleme zwischen den Parteien auf Managementstufe zu diskutieren. Es ist aber oft nicht genügend, da die Stakeholder immer auch eigene Interessen im Projekt vertreten, da sie dieses letztlich zu verantworten haben. Es empfiehlt sich deshalb, das Projektteam durch eine externe Begleitung – etwa eine ausgebildete und spezialisierte Konfliktmanager:in oder Mediator:in – zu ergänzen.

Ein möglicher Lösungsweg, um Konflikte vorzeitig zu adressieren und zu lösen, ist ITDR – die Institution for IT and Data Dispute Resolution (www.itdr.ch). ITDR kann zusammen mit ihren Partnern Swico, swissICT, Schweizerische Kammer für Wirtschaftsmediation (SKWM) sowie Institut für Geistiges Eigentum (IGE) hier vielfältig unterstützen.

Konfliktfall – und nun wie weiter?

Wurde in einem Projekt in einer ersten Phase ein ICT-Projektmoderator/-mediator festgelegt, so kann dieser in schwierigen Situationen – sei es vordefiniert oder ad hoc – angerufen werden. Jede Partei muss die Möglichkeit haben, diesen Schritt einzuleiten. Als ICT-Projektmoderator/-mediator sollte unbedingt eine erfahrene Person mit entsprechender Mediatoren-Ausbildung – mit Schwerpunkt IT – ausgewählt werden.

Zusammen mit der Festlegung der anwendbaren Bedingungen für die Wahl des ICT-Projektmoderators/-mediators wird auch die anwendbare Mediations- und Schiedsordnung bestimmt.

Der beispielsweise basierend auf ITDR eingesetzte ICT-Konfliktmoderator versucht auf der Grundlage massgeschneiderter Vereinbarungen mit den betroffenen Parteien ein Klima für die reibungslose Durchführung eines ICT-Projekts zu schaffen. Hierbei werden nicht nur die kommerziellen und technischen Interessen, sondern auch die persönlichen Anliegen der Projektleiter und der Projektmitarbeiter beider Parteien berücksichtigt. Der eingesetzte ICT-Konfliktmoderator ist dahingehend professionell geschult und bringt nicht nur juristische, sondern auch spezifische Fachkenntnisse aus dem sozialen sowie psychologischen Bereich mit.

ICT-Projektmoderation/-mediation

Eine Form der Konfliktintervention, bei welcher der Mediator oder das Mediationsteam die Parteien hinsichtlich ihrer Verhandlungen unterstützt, ist das Conflict-Management mittels Mediation. Die Parteien stellen ihre Sichtweise schriftlich und/oder mündlich dem ICT-Projektmoderator/-mediator dar, der die Parteien je separat anhört, Fragen stellt, um den Sachverhalt zu verstehen, und Kommunikations- und ICT-Probleme zu eruieren versucht. Mittels Einzel- und Parteiengesprächen werden die Positionen und Themen strukturiert, vertraulich mit dem neutralen ICT-Projektmoderator/-mediator geteilt und dann auch zwischen den Parteien Schritt für Schritt gelöst. Diese Gespräche zwischen der einzelnen Partei und dem ICT-Projektmoderator/-mediator erlauben es, Interna weiterzugeben, wie beispielsweise Budgetthemen oder Herausforderungen in Bezug auf Know-how oder Zeitdruck, und nach Lösungen zu suchen, ohne dass diese Interna offengelegt werden müssen. Es erlaubt den Parteien eine schrittweise Annäherung an die Lösung, wobei die Gespräche immer vertraulich bleiben.

IT-Schiedsgerichtsverfahren

Können sich die Parteien im Rahmen eines Projekts trotz IT-Projektmoderation/-mediation nicht auf eine Lösung einigen oder haben sie die Durchführung einer solchen Moderation/Mediation gar abgelehnt, so kann IT-Schiedsgerichtsbarkeit eine Lösung des Konflikts darstellen, dies basierend auf Vertraulichkeit, die bei staatlichen Gerichtsverfahren nicht gegeben ist (Öffentlichkeitsprinzip). Gerade bei Cybervorfällen, die zu hohen Kosten, aber auch vielen technischen Fragen rund um die angewandten Sicherheitslösungen und deren Wirksamkeit führen, ist IT-Schiedsgerichtsbarkeit etwa in Auseinandersetzungen mit Versicherungen oder Lieferanten ein effizienter Weg der Konfliktlösung.

Bei einem IT-Schiedsgerichtsverfahren basierend auf den ITDR-Regeln (www.itdr.ch) handelt es sich um eine gesetzlich anerkannte und garantierte Form der Rechtsprechung, bei der private Schiedsrichter, die im Bereich der ICT spezialisiert sind, auf Grundlage eines formalen juristischen Verfahrens eine für die Parteien verbindliche Entscheidung treffen.

Expertengutachten

Nebst mehr rechtlich gelagerten Fragen können technische Fragestellungen in einem IT-Konflikt oftmals zentral sein. Wurden genügend technische Massnahmen implementiert? Waren diese technischen Massnahmen adäquat (z.B. in Bezug auf Schlüssellänge, Wahl des Providers, Handling der Netzwerk-Sicherheit, Know-how der eingesetzten technischen Experten)?

Antworten auf diese Fragen bedingen in erster Linie eine technische Expertise: Ob ein Port hätte offenbleiben können, dürfen, müssen, können nur Expert:innen aus technischer, sprich IT-Sicht, beurteilen. Dasselbe gilt für Firewall-Rules, Verschlüsselungstechniken, die Prüfung von Log-Files, die Beurteilung und Implementierung von Eskalationsmechanismen inkl. Shutdown von Teilen des Netzwerks im Bedrohungsfall etc.

Was ist ITDR?

ITDR ist eine Non-Profitorganisation, die Dienstleistungen zur alternativen Streitbelegung («Alternative Dispute Resolution» – «ADR») im ICT- und Datenbereich anbietet, ITDR ist im Schweizer Markt verankert. ITDR wird von den ICT-Verbänden Swico und swissICT sowie dem Institut für Geistiges Eigentum (IGE) unterstützt. ITDR arbeitet eng mit der Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation zusammen.

ITDR bietet mit einer grossen Zahl an technischen und juristischen Expertinnen und Experten spezifische Dienstleistungen für die nationale und internationale IT- und Datenschutzkonfliktlösung mit Bezug zur Schweizer Rechtsprechung an. Auf Basis der Schieds- und Mediationsordnungen des renommierten und bestens etablierten Swiss Arbitration Center hilft ITDR, mittels IT-Schiedsgerichtsbarkeit, IT-Mediation und Expertengutachten Probleme und Konflikte kompetent, kosteneffizient und zeitnah zu lösen.

Fazit

Projekte im Bereich der ICT zeichnen sich durch ihre lange Laufzeit, Komplexität und ihre hohen Investitionen in Personal und andere Ressourcen aus. Um diese potenziellen Störfaktoren zu bewältigen, bringt die alternative Streitbelegung ITDR verschiedene Vorteile mit wie Vertraulichkeit, Zeit, Zusammenarbeit mit Spezialisten und Einflussnahme auf den Prozess.

Nur wer Konfliktmanagement berücksichtigt und von Beginn weg alles daransetzt, diese schnell anzugehen und professionell zu lösen, wird dies in erfolgreiche Projekte ummünzen können.

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