6. Dezember 2019

Mit Selbstorganisation in den «War of Talents»

New Work hilft der Schweizer ICT-Wirtschaft. Das Gesamtpaket der Unternehmung ist entscheidend – um Mitarbeitende zu gewinnen und zu behalten.

von Nadja Perroulaz, Liip AG

Die gesuchten Fachkräfte in der Informatik sind weiterhin ein grosses Thema der Schweizer ICT-Wirtschaft. Trotz Stagnation des Fachkräftemangels in der IT: Mit zunehmender Digitalisierung und den Veränderungen durch die VUCA-Welt fällt es Unternehmen schwer, die begehrten Spezialist* innen zu rekrutieren. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um neue Mitarbeitende zu gewinnen und die bestehenden nicht zu verlieren.

Die Arbeitsbedingungen der Zukunft: sozial und flexibel

Im Frühjahr kürten Kununu und Pro Familia Schweiz Liip zum familienfreundlichsten Unternehmen der Schweiz. Die Auswertung bestand aus Firmen, die im vergangenen Jahr mindestens eine Bewertung auf Kununu erhielten und insgesamt mindestens 80 Bewertungen haben. Warum Liip? Wir sehen uns als soziale Unternehmer, die etwas für die Gesellschaft tun wollen. Die soziale, gesellschaftliche und ökonomische Verantwortung muss wahrgenommen werden – gerade als KMU in der IT. Es ist eines unserer Grundprinzipien, Arbeitsbedingungen zu bieten, die das Gleichgewicht zwischen Berufsund Privatleben fördern.

Transparente Löhne, flexible Arbeitspensen, vier Wochen Vaterschaftsurlaub oder die Option auf unbezahlten Urlaub sind nur einige der Möglichkeiten, die Mitarbeitende haben, um ihr Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Das Gesamtpaket entscheidet, davon sind wir überzeugt. Auch das Thema Diversity wird pragmatisch angegangen: Durch das Rollenmodell sind Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten einfach einsetzbar. So wird diverse Rekrutierung zur Normalität.

Vaterschaftsurlaub hilft auch frischgebackenen Müttern

Seit der Firmengründung gilt bei Liip eine zu 100 Prozent entschädigte, 4-wöchige Vaterschaftszeit. Gerade bei den frischgebackenen Vätern stellen wir fest, dass sie nach der Geburt bereit sind, ihren Beschäftigungsgrad zu reduzieren, um Familienarbeit zu übernehmen. Das wiederum ist für ihre Partnerinnen interessant, weil dadurch ein rascher Wiedereinstieg nach der Mutterschaftszeit erleichtert wird. Bei uns arbeiten rund 30 Prozent Frauen – ein hoher Wert für die IT-Branche.

Neue Organisationsmodelle – Selbstorganisation als Erfolgsfaktor

Eine vielfach diskutierte Möglichkeit ist neben den Arbeitsbedingungen die Anpassung des Organisationssystems. Weg von der Hierarchie und hin zur Agilität – eine oft geführte Diskussion im Management von KMUs. Das Organisationsmodell von Liip heisst Holacracy. Liip hatte schon immer eine flache Hierarchie. Wir bemerkten den Bedarf an Struktur und suchten nach einem Modell, das nicht dem klassischen Prinzip von Hierarchie und Macht entspricht.

Mit Holacracy wird die Macht dem System übergeben – Chefs gibt es keine mehr. Entscheidungen werden dort gefällt, wo die Kompetenz liegt. Somit haben Mitarbeitende verschiedene Rollen in der Organisation und nehmen nicht mehr nur einen Job wahr. Dieser Wechsel von klassischen Stellenprofilen zu Rollenprofilen bringt mehr Abwechslung in den Arbeitsalltag. Zusätzlich führen die Rollenprofile dazu, dass klassische Karriereleitern inexistent werden. Und nach einer Babypause gibt es keinen Karriereknick.

 

Bild: zvg / Liip

Autorin: Nadja Perroulaz ist Co-Gründerin von Liip

Disclaimer: Beitrag erschien erstmal im swissICT Mitgliedermagazin 03/2019. Liip ist ein swissICT Firmen-Mitglied. Firmen-Mitgliedern steht unser Blog offen für Themen-Inputs und Fachartikel. Die Beiträge müssen journalistischen Anforderungen genügen und dürfen nicht werblich sein. Sie möchten auch einen Beitrag publizieren? Für Fragen dazu benutzen Sie gerne
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