29. März 2021
Quantencomputing-Forschung droht in Rücklage zu geraten
Gemäss den neusten vorliegenden Entwürfen für das Arbeitsprogramm «Digital, Industry and Space 2021-2022» des Horizon Europe Forschungsrahmenprogramms wird der Ausschluss der Schweiz und anderer nicht-EU Staaten wie Norwegen und Israel im Programm verankert.
Die EU plant, dass für neue («emerging») Technologien von globaler strategischer Bedeutung Organisationen in Nicht-EU-Mitgliedsstaaten ausgeschlossen sind. Insbesondere soll das für Quantencomputing und Weltraumprojekte gelten.
Forschungsstandort Schweiz wird entwertet
Für swissICT ist diese Entwicklung besorgniserregend. Schweizer Unternehmen im Bereich Quantencomputing könnten hier ernsthafte Nachteile erleiden, insbesondere wenn es um die Erforschung und Entwicklung der nächsten technologischen Generationen geht.
Da gerade auch die Zusammenarbeit von Schweizer Hochschulen mit ausländischen Partnern in der EU im Visier ist, sind hier auch strategische Partnerschaften für Schweizer Unternehmen in Gefahr. Dasselbe gilt für den Zugang unserer Industrie zu Space-Projekten. Oft entstehen über solche Projekte auch neue Partnerschaften und Zulieferverträge.
Aufbau von Alternativen
swissICT hat daher den Bundesrat vergangene Woche in einem Brief dazu aufgerufen, sich klar für eine volle Einbindung der Schweiz in alle Horizon Europe Programme stark zu machen, und entsprechende Verhandlungspositionen zu erarbeiten und zu implementieren. Allenfalls sollten auch Allianzen mit anderen betroffenen Staaten angestrebt werden (Israel, Norwegen, UK).
Die Schweiz trägt mit ihren hervorragenden Hochschulen und Unternehmen massgeblich zum Erfolg der EU-Forschungsprogramme bei, und es ist eindeutig auch im Interesse der EU, die Schweiz in allen Bereichen dabei zu haben.