7. August 2019

Sind Sie bereit für E-Health?

Vertreter der swissICT Fachgruppe E-Health haben an der Entwicklung einer Methode mitgearbeitet, mit welchem der Fortschritt von E-Health in Organisationen gemessen werden kann. Erste Unternehmen haben das Assessment bereits durchgeführt, welches für Interessierte weiterhin zur Verfügung steht.

Das Bundesgesetz zum elektronischen Patientendossier (EPDG) verpflichtet Leistungserbringer des Gesundheitswesens dazu, Patientendaten und -dokumente zukünftig elektronisch zu führen und institutionsübergreifend verfügbar zu machen. Mit der Definition des elektronischen Patientendossiers (EPD) und damit zusammenhängender organisatorischer und technischer Aspekte unterstützt das EPDG unmittelbar die Schweizer Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Die Zeitverhältnisse zur Umsetzung der Vorgaben sind eng und die Anforderungen sind vielschichtig. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen swissICT (www.swissict.ch), Studierenden der Universität St.Gallen (www.unisg.ch) sowie Vertretern der Best Practice & Benchmarking Community zur IT im Gesundheitswesen (www.it-benchmark.ch) wurde eine Methode entwickelt, mit welcher der Fortschritt der Entwicklungen gemessen und konkrete Hinweise zur Gestaltung nachfolgender Schritte abgeleitet werden können. Das entstandene E-Health Readiness Assessment besteht aus 33 Fragen, die (in Anlehnung an die Backrezepte von Betty Bossi) in elf Umsetzungsphasen gruppiert sind.

Erste Ergebnisse sind da

Die Fragen wurden von den verantwortlichen Projektleitern selbst bearbeitet (Self Assessment). Zu Beantwortung jeder Frage wurden umfangreiche Checklisten zur Verfügung gestellt, die ein einheitliches Verständnis schaffen und somit eine vergleichbare Beurteilung erlauben. Die Ergebnisse (Stand 2018) zeigten, dass viele Leistungserbringer das Thema EPD bereits ernsthaft angegangen sind. In den ersten Phasen ist der Umsetzungsstand bereits hoch (siehe hier verlinktes Beispiel).

Deutliche Unterschiede lassen sich jedoch hinsichtlich verschiedener Leistungserbringerarten und im Zeitverlauf feststellen: So sind Akutspitäler der Versorgungsniveaus 3 und 4 (Grundversorger) eher weiter als Zentrumsspitäler (Versorgungsniveau 2). Nachholbedarf wird für die Spezialkliniken festgestellt. In späteren Phasen verringert sich der Abstand und der Umsetzungsfortschritt naturgemäss deutlich. Ein ähnliches Bild ergibt sich im Direktvergleich der Teilnehmer zum Gesamtfortschritt und hinsichtlich der einzelnen Phasen.

Das Assessment wurde innerhalb der oben genannten Best Practice Community sowie im Rahmen einer schweizweiten Umfrage der swissICT unter Leistungserbringern angewendet. Im Ergebnis konnten die Umfrageteilnehmer nicht nur ihren eigenen Umsetzungsstand im Vergleich mit anderen Leistungserbringern eruieren, sondern anhand der hinterlegten Checklisten auch konkrete Hinweise zur Umsetzung der nächsten Schritte ableiten (siehe Abbildung Checkliste). Zudem wurde einmal mehr deutlich, dass die Einführung des EPD kein technisches IT-Projekt ist, sondern vielfältige organisatorische, strategische und finanzielle Aspekte berücksichtigt werden müssen.

Sind Sie interessiert?

Das E-Health Readiness Assessment kann auch weiterhin von interessierten Leistungserbringern genutzt werden. Für Fragen stehen Ihnen die unten genannten Personen jederzeit gerne zur Verfügung:

  • Jenna Kortland (swissICT, Fachgruppe E-Health)
  • Lars Baacke (swissICT, Fachgruppe E-Health)

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