19. April 2022

Ökosystemen auf den Zahn gefühlt

Nun fand sie statt, die Panel-Diskussion zum Thema Ökosysteme im Innovationsprozess, organisiert von der Fachgruppe Innovation. In offener Atmosphäre haben die geladenen Experten bereitwillig ihre Ansichten und Standpunkte zu zentralen Aspekten dieses spannenden Themas mit uns geteilt.
ökosysteme

Erkenntnisse aus der swissICT Panel-Diskussion

Den Auftakt machte Daniel Fasnacht mit seinem Impulsvortrag zu Entstehung und Entwicklung von Ökosystemen. Er führte aus, dass sich die Wertschöpfungslogik verändert hat und weiter verändert – weg von linearen Produktionsprozessen hin zu Wertschöpfungssystemen. In diesen digitalen Ökosystemen liegt die Zukunft. Schweizer Unternehmen hinken hier noch etwas nach und sollten, um den Anschluss nicht zu verpassen, gemeinsam Kundenmehrwert in branchenübergreifenden Ökosystemen generieren.

«Was wir heute sehen, sind Wertschöpfungssysteme, und die gehen einher mit Open Innovation.»

Dr. Daniel Fasnacht, ecosystempartners

In der anschliessenden Diskussion äusserte sich Jon Erni zu den grundsätzlichen Voraussetzungen, die gegeben sein sollten, damit ein Ökosystem Aussicht auf Erfolg hat. Nach seiner Erfahrung entstehen Ökosysteme häufig dann, wenn mehrere Partner eine gemeinsames Ziel verfolgen, das jeder für sich alleine nicht verwirklichen kann. Dann nehmen Sie den herausfordernden Weg und finden zur Zusammenarbeit zusammen.

«Die auslösende Kraft eines Ecosystems ist das gemeinsame Ziel, dass niemand alleine erreichen kann.»

Jon Erni, Präsident discover.swiss, Vereinspräsident Mia Engiadina

Zur Rolle und Bedeutung eines Orchestrators in einem Ökosystem nahm Sven Siat Stellung. Ein Orchestrator mit Expertise wirkt seiner Meinung nach als Mediator und mitigiert das Risiko, dass sich die Partner eines Ökosystems in wichtigen Fragestellungen nicht einigen können, oder die Einigung zu lange dauert.

«Der Orchestrator hat die wichtige Rolle der Lösungsfindung, genau an der Stelle, an der Interessen aufeinanderstossen.»

Sven Siat, Head Connectivity bei SIX, verantwortlich für bLink, die Schweizer Open-Finance-Plattform

Für die Fixierung der Spielregeln in einem Ökosystem sind Verträge für Aniello Lena ein unerlässlicher Baustein. Vertrauen ist zwar eine zentrales Fundament in einem Ökosystem. Für ihn ist es wichtig, dass die Parteien eines Ökosystems ihre Rechte und Pflichten kennen, insbesondere auch unabhängig davon, wer gerade für welche Partei spricht.

«Basis eines Ökosystems ist die Zusammenarbeit, und da müssen klar die Spielregeln und Ziele definiert und niedergeschrieben werden.»

Aniello Lena, Head of Digital Ecosystems, Smile.direct Versicherungen

Zum Aufbau eine Ökosystems plädiert Olivier Ferilli für ein exploratives Vorgehen. Zunächst gilt es die richtigen Partnern und Experten auszuwählen und mit diesen den Kern eines Ökosystems zu erschaffen, und so im Kleinen den Beweis zu erbringen, dass das Ökosystem funktioniert. Weitere Partner kommen dann von alleine, weil sie den Mehrwert erkennen.

«Wir erforschen zuerst, was ist überhaupt möglich, und wie stehen die Partner zu dieser Idee. Dann arbeiten wir mit den Partnern zusammen, die unser Vorgehen verstehen und die so vorgehen möchten. Damit bilden wir einen Nukleus, ein Ökosystem-MVP.»

Olivier Ferilli, Senior Innovation Developer, Leiter der Smart City Aktivitäten der IWB

Am Ende der Diskussion konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche wertvolle und nützliche Informationen und Handlungsanweisungen zu Ökosystemen aus dem Vortrag und der Diskussion mitnehmen. Das zeigt sich auch in dem positiven Feedback auf die Veranstaltung. Und das ein oder andere Thema wird die Fachgruppe Innovation sicher im weiteren Verlauf ihrer Arbeit wieder aufnehmen.

Moderiert wurde die Veranstaltung von den Fachgruppenmitgliedern Isabel Esser und Harald Bader.

Teaser Foto: Alexander Shatov on Unsplash 

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